Geschichte

Geschichte der Kreuzkirchen Gemeinde 1862 – heute

Als ab 1827 die Freie Reichs- und Hansestadt Bremen in dem nördlichen Winkel zwischen Geeste und Weser ihren vorgelagerten Hafen anlegte, wollte Bürgermeister Smidt im neuen Bremerhaven nur eine vereinte (unierte) Kirchengemeinde für alle evangelischen Glaubensgemeinschaften — Reformierte und Lutheraner sowie auch sogenannte Sekten — gemeinsam haben. 1860 beantragten 46 lutheranische Haushaltsvorstände beim Bremer Senat vergeblich, ihnen in Bremerhaven eine selbständige ev.–luth. Kirchengemeinde zu gestatten. 1861 erhielten sie zumindest die Erlaubnis, einen Verein zur Anstellung eines lutherischen Predigers zu gründen. Am 7. Januar 1862 wurde Justus Ruperti zum ersten lutherischen Pastor des Vereins ordiniert, welcher seit 1857 in der Kapelle des Auswandererhauses predigte.

1863 errichtete der Verein die erste Kreuzkirche mit 340 Sitzplätzen an der Ecke Rampen-/Keilstraße. 1865 wurde er als ev.-luth. Kirchengemeinde vom Bremer Senat anerkannt. Die 1877 geweihte zweite Kreuzkirche an derselben Stelle faßte 500 Gottesdienstbesucher. Am 18. September 1944 fiel die alte Kreuzkirche wie fast die ganze Innenstadt der damaligen Großstadt Wesermünde den Bomben zum Opfer. Die Gottesdienste der Kreuzkirchengemeinde fanden zunächst in einem Klassenraum der teilweise zerstörten Körner-Schule, dann im Zeichensaal der Uhland-Schule und nach dem Wiederaufbau der Bgm.-Smidt-Schule (Schulzentrum Mitte/Lloyd-Gymnasium) in deren Aula statt.

1952 konnte auf dem Bgm.-Martin-Donandt-Platz die dritte Kreuzkirche zusammen mit dem Alten Saal in Betrieb genommen werden. 1955 kam das Pfarrhaus hinzu. 1961/62 erhielt die Kreuzkirche nicht nur ihren freistehenden Turm, sondern auch den Neuem Saal, Büro- und Gruppenräume sowie Dienstwohnungen. Der Kindergarten vervollständigte 1972 das Gemeindezentrum. 2007 wurde die Kreuzkirche von innen saniert. Über dem Alten Saal wurden Jugendräume und ein Büro für den Diakon geschaffen. So konnte sein ehemaliges Büro neben der Gemeindeküche fortan als Besprechungszimmer genutzt werden. In der Kirche wurde eine Lautsprecheranlage eingebaut.

Im Jahre 2012 feiert die Gemeinde ihr 150 jähriges Bestehen. Eine Jubiläumsbroschüre ist im Gemeindebüro für 12,00 Euro erhältlich.

Text Dr. Dieter Riemer, Ergänzungen Manfred Schüler, Fotos: Archiv der Kreuzkirche, Manfred Schüler

Das Taufbecken der Kreuzkirche

August Eschemann stiftete 1947 der kirchlosen Gemeinde im Gedenken an seinen im März 1945 gefallenen Sohn Wolfgang Eschemann das von dem Künstler Alfred Schiebold entworfene Taufbecken, welches in demselben Jahr von Gerhard Hoefa aus Bremerhaven geschnitzt wurde. Drei Reliefs zeigen die Taufe Jesu am Jordan, eine Mutter, die ihr Kind taufen lassen will, sowie Christopherua mit dem Jesuskind im Arm. Die Taufschale ist aus Messing gehämmert.

 

(Quelle: Grapentien, Künstler und Künstlerinnen in Bremerhaven und Umgebung, 1827-1990, S. 306; 1952-2002 50 Jahre Ev.-Luth. Kreuzkirche am Donandtplatz - 140 Jahre Gemeinde der Kreuzkirche in Bremerhaven-Mitte S. 19)